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Beitrag vom 31.01.2005
Sympathiedemo für François Cactus und Wollita
AVIVA-Redaktion
Am 2. Februar 2005 vergibt die B.Z. wieder ihren Kulturpreis. Leider ist Wollita (18) bisher nicht zum Festakt in der "Ullstein-Halle" im Gebäude des Axel-Springer-Verlages eingeladen worden!
Über 250 UnterzeichnerInnen möchten aber gern, dass Wollita (18) den BZ-Kulturpreis bekommt! Deshalb sollen alle Freundinnen und Freunde von Wollita am Mittwoch, 2. Februar 2005, um 19.00 Uhr zum Eingang der Ullstein-Halle kommen und durch ihre Anwesenheit ihre Sympathie für Wollita bekunden.
Da es zur Zeit ziemlich kalt ist, sollten die SympathisantInnen über der normalen Winterkleidung einen hübschen Slip oder BH tragen - auf diese Weise zeigen sie auch ihre emotionale Verbundenheit mit Wollita, die persönlich anwesend sein wird.
Rückblick: Im April 2004 hat die Boulevardpresse in Berlin mit einer massiven Skandalisierungsstrategie versucht, die Schließung der Ausstellung "When Love Turns To Poison" im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien und den Rücktritt der politisch zuständigen Bürgermeisterin zu erwirken. Der Vorwurf lautete: Verbreitung und Verharmlosung von Pornografie und Pädophilie. Die Boulevardpresse setzte dabei die unterschiedlichsten Mittel und Methoden ein, um einen Skandal zu entfachen und in der Folge eskalieren zu lassen: von der Bildmanipulation, über Verleumdungskampagnen, bis hin zu Falschmeldungen wie beispielsweise Berichte über Protestaktionen der Kirche oder angeblich gestellte Strafanzeigen von Kinderschutzverbänden. Tatsächlich aber demonstrierte in der Folge lediglich die NPD Treptow-Köpenik mit über 50 Anhängern vor dem Bethanien gegen die Ausstellung, was den B.Z.- und BILD-Lesern allerdings vorenthalten wurde. Die Sprache des dort verteilten Flugblattes bezieht sich in verblüffender Weise auf Texte und Überschriften aus der Boulevardpresse.
Meldungen, die einer Skandalisierung entgegengewirkt hätten, wurden in der Boulevardpresse erst gar nicht veröffentlicht: positiv verlaufende Gespräche mit Vertreterinnen von Kinderschutzorganisationen, das Einstellen aller groß angekündigten strafrechtlichen Verfolgungen. Die Ausstellung wurde nicht geschlossen und kein einziges Kunstwerk aus der Ausstellung entfernt.
Auch nicht Wollita - die lebensgroße Topflappenhäkelpuppe von Françoise Cactus, die in B.Z. und BILD immer wieder, fast zwanzig Mal, als besonders skandalöses Beispiel der "Kinderpornoausstellung" abgedruckt wurde. Stattdessen schlossen sich über 250 Künstler und Kulturvermittler dem Aufruf von Wolfgang Müller an: "Wollita (18) muss den B.Z. Kulturpreis 2005 erhalten!"